Riphahn

Februar 2013

Viele haben nur darauf gewartet, dass die beiden Betreiber der ehemaligen Ehrenfelder Institution "Die Zeit der Kirschen" ein neues Lokal eröffnen.

Medial wurde in der Zwischenzeit so einiges darüber berichtet, unter welchen Umständen das "Zeit der Kirschen" für die diversen Stammgäste so adhoc geschlossen wurde.

Der ehemalige Vermieter hat die beiden quasi an den Pranger gestellt, indem er mit einem öffentlichen Aushang an ihrem ehemaligen Lokal auf der Venloerstr. bekannt gab, dass er die Betreiber quasi "rausgeschmissen" habe, weil diese ihm angeblich seit Monaten keine Miete mehr bezahlt hätten. Schon alleine diese Vorgehensweise des Vermieters zeugt nicht gerade von geistiger Reife und eine gewisse Boshaftigkeit läßt sich so auch nicht wirklich ganz leugnen... nur so am Rande;-)...

Die beiden Betreiber dementierten diese Vorwürfe denn auch heftig (ist ja doch mehr als geschäftsschädigend...) und äußerten sich in ihrer Stellungnahme dazu so, dass sie den Vermieter vermehrt darauf hingewiesen haben, dass die Räumlichkeiten erhebliche Mängel aufweisen. Diese wurden vom Vermieter in keinsterweise beseitigt, sodass die Betreiber nach anwaltlicher Beratschlagung entsprechend die Miete gekürzt haben. 

Über den tatsächlichen Vorgang weiß ich nichts und möchte mir auch so kein abschließendes Urteil bilden. Jedoch ist offensichtlich, dass der Vermieter arge Probleme hat, seinen "Laden" neu zu vermieten... Möge sich jeder selbst hierzu ein Urteil bilden;-)...

Ich vernahm also auch frohen Mutes die Ankündigung der Eröffnung eines neuen Restaurants der beiden zu Recht erfolgreichen Gastronomen. Die Räumlichkeiten waren mir vorher ebenfalls bekannt: ein etwas schrammeliger Laden mit vorwiegend italienisch gefärbter Kost namens "Melange" war dort vorher ansessig. In der obersten Etage war die "Raucherlounge" eingerichtet;-)...

Nun kommt die Helligkeit des Lokals erst richtig zur Geltung. Das neue Riphahn präsentiert sich eher schlicht und hell; die wenigen 50er Jahre-Elemente kommen neben der Kunst an den Wänden gut zur Geltung. Unten ist der Cafébereich angesiedelt, in welchem man aber auch gut speisen kann, wenn in der oberen Restaurantetage leider kein Tisch mehr frei ist, z.B. weil die "Community" aus dem Bermudadreieck hier im großen Stil feiert und gleichzeitig Herr Gote seine letzte Kritik über das "Riphan" in den Stadtanzeiger gesetzt hat.

Für insgesamt 75,- € inklusive Trinkgeld verzehrten wir:

1 Flasche Wasser, 2 Kölsch, 2 Gläser (0,1) Riesling (Sybille Kuntz, Mosel), einmal Gänserillette mit Feldsalat, einmal Entenbrust mit Kürbispürée und Roter Bete und einmal Forellenfilet auf Couscous mit Fenchel, 1 Espresso. Es gab nichts aufs Haus.

Das Gänserillette war das Beste von Köln, welches wir sofort als das Rillette vom Hause Brock identifiziert haben;-) Aber besser sehr gut gekauft als unzureichend selbst gemacht!!! Leider wurden die Hauptgerichte weniger als lauwarm an unsere Plätze gebracht. Die Entenbrust war gut gewürzt und insgesamt stimmig, wenn auch nicht gerade innovativ. Das Forellenfilet war eher lasch. Zu Hause geht das auf jeden Fall deutlich besser....

Die matronenhafte ältere weibliche Servicekraft bediente eher etwas mürrisch und ohne ein nettes Wort oder einen netten Blick. Ihr sah man deutlich an, dass ihr die Arbeit hier nur bedingt Spaß macht. Die Betreiber waren ebenfalls anwesend, leger und unprätentiös wie eh und je und sehr zuvorkommend. Auch das jüngere Servicepersonal war nett und freundlich. Der Laden war sehr voll, sodass wir in unserer Ecke schon mal übersehen wurden. Sagen wir es so: sie hätten bei uns bei den Getränken sicherlich mehr Umsatz machen können...

Unser Fazit: kann man haben, wenn man in der Nähe ist... muss man aber nicht, wenn man weiter entfernt wohnt... 

 

Apostelnkloster 2

50672 Köln-Innenstadt (zwischen Neumarkt und Rudolfplatz)

Tel. (02 21) 99 87 45 77

Öffnungszeiten: Täglich von 11.30 bis 24 Uhr

http://www.riphahn.com/

 

 

 

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