Ristorante Alfredo

September 2013

Neulich waren wir in Brügge - dem besterhaltenen und schönsten mittelalterlichen Städtchen in Europa mit gerade einmal 117.000 Einwohnern, welches nur ca. 15 Minuten von der Nordseeküste Belgiens entfernt ist.

Und was haben die "Gourmands" da wohl gemacht...? Richtig! Restaurants getestet! :-)

Dieses kleine Städtchen, welches nur ganz knapp mehr Einwohner hat als Bergisch Gladbach, hat mit seinem flanderischen Umland eine solch sagenhaft gute Gastronomieszene, zu welcher nicht nur um die 30 Sternelokale zählen (davon alleine zwei 3-Sterne-Häuser in Brügge selbst und eines im flanderischen Umland!, das sind Belgiens einzige 3-Sterne-Häuser!), sondern auch etliche Restaurants, die zwar auf Sterneniveau kochen, aber ganz froh sind, keinen Stern zu haben, um somit wesentlich unabhängiger agieren zu können... Hatten wir früher gedacht, dass unsere Kölner Gastronomieszene inklusive Umland ja schon ganz gut ausgestattet ist, wurden wir in Brügge definitv eines Besseren belehrt ;-)... Mehr hierzu berichten wir aber demnächst in unserem Themenbereich "Auswärts" und dort unter "Brügge".

Aber von wem haben wir uns wohl ein Restaurant in Köln empfehlen lassen, um dessen Existenz wir zwar bereits wußten, aber wo wir bis dato leider noch nicht zum Essen waren? Natürlich von einem lieben Brügger Gastronomen;-).... Ihm vertrauten wir, als er uns mitteilte, dass es sich durchaus lohnen würde, das Sternerestaurant von Roberto Carturan aufzusuchen, welches nach seinem Vater benannt ist... Alfredo.

Das "Alfredo" wollte ich schon immer mal besuchen.... Alleine der nicht unerhebliche finanzielle Aspekt hatte mich bislang immer daran gehindert.

Aber da wir nun mal diese Seite hier betreiben, durften wir uns das Spektakel nun wirklich nicht entgehen lassen.

Ich reservierte für den letzten Tag im Monat September einen Tisch - leider kein Freitag, sonst hätten wir einer der Gesangsdarbietungen des dahingehend ausgebildeten Inhabers Roberto Carturan beiwohnen können -, weil wir auf der Septemberkarte im Internet gelesen hatten, dass derzeit Taube angeboten wird. Er mag das doch so gerne...

Wir betraten das Restaurant an der starkbefahrenen Nord-Süd-Fahrt und befanden uns sofort in dem ersten und größeren Gastraum vom Ristorante, wo wir sehr zuvorkommend und professionell begrüßt und an unserem Tisch geleitet wurden, nachdem uns die Jacken abgenommen wurden.

Ein herrlicher Brotkorb mit allerlei leckeren Brotsorten - von Crisps über Foccacia bis Nussciabatta wurde uns auf den Tisch gestellt und zwischenzeitlich auch noch einmal neu nachgefüllt. Dazu gab es Butter und ein wunderbares Olivenöl.

Ein winzigkleines Thermogläschen mit Champignonsüppchen wurde uns schon einmal vorab serviert.

Dann kam der Maître an unseren Tisch und teilte uns zunächst das á la Carte-Menü mit -leider gab es keine Taube mehr-, welches zusätzlich auf einer Art großem Bildschirm an der Wand noch einmal selbst nachzulesen war. Wir konnten uns nicht so recht entscheiden (es hörte sich alles so gut an) und entschlossen uns, gleich das ebenfalls angebotene Menü für 105,- € pro Person mit Schwerpunkt Meeresfrüchte und Fisch zu nehmen.

Denn so erhielten wir 8 kleine Gänge und konnten somit eine Vielzahl der Gerichte, die auf der á la Carte-Karte standen, probieren.

Wir sollten diese Entscheidung nicht bereuen!

Wir bekamen:

Sardine gefüllt mit Muschelfarce und einer Peperonata

Carpaccio von der Dorade

Variation von Langostino - einmal roh mariniert und einmal gebraten - mit Roter Beete und Grapefruit

Marinierte gegrillte Steinpilze

Jacobsmuschel mit Baumkuchen und Karotte

Sepia mit Chili-Ingwer-Pesto und Zitrusmayonaise

Risotto mit Fischfilet

Loup de mer auf der Haut gebraten mit geschmorten Kirschtomaten, Venusmuscheln und Babypolypen

Süsse karamellisierte Polentaschnitte mit marinierter Ananas, Mangoespuma mit Valrhonaschokoladeraspeln, Pistazieneis

Das Essen war traumhaft zubereitet, ganz fein abgeschmeckt und ein wirkliches Gaumenerlebnis. Ich war gleichermaßen von der Einfachheit wie vom wunderbaren Geschmack der gegrillten Steinpilze begeistert. Die unterschiedliche Zubereitung der Langostinos war perfekt abgestimmt und das Risotto hatte den richtigen Schlotzigkeitsgrad und war sehr aromatisch gewürzt. Alles in allem hätte es nicht besser sein können. Es war auch rein gar nichts Unnötiges auf den Tellern - kein Chichi, was vom eigentlichen Geschmack nur ablenken würde. Wunderbar!

Wir tranken einen Franciacorte rosé (italienisches Pendant zum Champagner) und ein Kölsch als Aperitif und entschieden uns für 2 Flaschen Wein: 1 Sauvignon Blanc und 1 Chardonnay vom Weingut Hofstätter aus dem Alto Adige (Südtirol). Dazu tranken wir eine Flasche Lurisia-Wasser (das kannte ich ja nun auch schon vom NOA;-)...).

Nach zwei bestellten Espresso und je einem Grappa di Moscato auf das Haus verliessen wir zufrieden und gut gesättigt das Hause Alfredo - jedoch mit einem nicht unerheblichen Minus auf dem Konto...

 

Tunisstraße 3 (Am Opernhaus)

50667 Köln

Tel.:    0221 - 2 57 73 80

Fax:    0221 - 2 57 58 01

email: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Homepage: http://www.ristorante-alfredo.com/

Öffnungszeiten:

Mo-Fr 12-15 Uhr, 18-23.30 Uhr

Sa, So, feiertags Ruhetag

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